DIE SEITE FÜR DEN INDEPENDENT/HOME MADE-FILM

Hier werden Home-Made und Independent Filme - nicht nur aus deutschen Landen -  besprochen.

Inhalt:

ANDREAS BETHMANNS DER TODESENGEL - FINAL CUT

A NICE EVIL DAY

ALL PEACHES AND CREAM

BIKER ZOMBIES FROM DETROIT

THE BROTHERHOOD

THE BROTHERHOOD 2 - YOUNG WARLOCKS

  CHANCING LIFE - DER FLUCH DER ZOMBIES

CRINOLINE HEAD

DÄMONENBRUT

DEAD & ROTTING

new2.gif (4522 Byte) DUNKEL - DAS ERSTE KAPITEL new2.gif (4522 Byte)

DUNKEL

ES WAR EINMAL...

THE EVIL DAY

FLESH FREAKS

HELL ASYLUM

HYDRONEPHROSE

KETTENSÄGEN ZOMBIES

MIDNIGHT'S CALLING

MINIMUM WAGE

MONTRAK - MEISTER DER VAMPIRE

THE MUTILATION MAN

NACHTSCHATTEN

THE RETURN TO THE LIVING DEAD

THE RECURRENCE OF THE LIVING DEAD

  RIVERPLAY  

  SATURDAY NIGHT AVALANCE 

SCRAPBOOK

STOMACH ULCER - 4. AUFLAGE

STRAWBERRY ESTATE

TOT - ABER GLÜCKLICH

UNTOT - KÄMPFER IN DER LEICHENWELT

 

DUNKEL - DAS ERSTE KAPITEL

Darsteller: Katharina Rahn, Robert Koch, Timo Wussow, Beate Franke, Katrin Wierstorf, Frido Feldbinder, Lars Dreyer, Colin Paterson, Gerd Doliwa; Regie: Hendrik Röhrs; D 2005; Produzent: Timo Wussow, Steffen A. Röhrs, Hendrik  Röhrs; Musik: Steffen A. Röhrs; Drehbuch: Rene Rausch, Hendrik Röhrs; Kamera: Rene Rausch, Hendrik Röhrs; F/X: Lars Dreyer; Laufzeit: ca. 104 min.; Vertrieb: Transcendental Pictures, Kontakt: www.dunkel-film.tk , ab 06.06.2005 sollte die DVD erscheinen.

Vielleicht kennen einige von Euch noch den Vorgängerfilm  DUNKEL. Dieser jetzige Film behandelt dieselbe Grundthematik, jedoch auf höherem Niveau und setzt die Geschichte vor dem ursprünglichen DUNKEL an. Die Welt in der sich alles abspielt ist eine postapokalyptische-RETRO-Welt – ein eigener Kosmos. In dieser Welt bewegt sich der Einzelgänger Lew, ein einsamer Wanderer zwischen kleinen Siedlungen, versprengten Banditen und einer unheilvollen Frontlinie die von altertümlichen Soldaten, die aus dem ersten Weltkrieg stammen könnten, verteidigt wird. Lew trifft in einer Siedlung auf die junge Riva und beide verlieben sich sofort ineinander. Zeitgleich erleben wir, wie ein zerrüttetes Banditen-Dreigestirn bestehend aus Malek, Kaman und Siva ums Überleben kämpft. Eines Nachts werden die Banditen von unheimlichen Nachtwesen angegriffen. Malek wird getötet, Kaman schwer verletzt und Siva verschleppt. Der verletzte Kaman wird von Lew gefunden und in die Siedlung gebracht. Dort steckt man ihn in eine schwer bewachte Festung, nichtsahnend das Kaman schon den Keim des Bösen in sich trägt. Die entführte Siva wird von den Kreaturen in ein Verlies gesperrt, das nur eine Flasche Blut zum trinken enthält. Als in Kaman selbst das vampirische Verlangen hochsteigt kämpft er sich aus der Festung frei. Inzwischen konnte Siva ihren Durst nicht mehr zähmen und wird durch das Vampirblut selbst zu einem Geschöpf der Nacht. Die Vampire nehmen sie in ihren Reihen auf, selbst mit dem Schicksal des Tötens und der Unsterblichkeit hadernd. Als wieder ein Opfer aus der Siedlung im Wald gefunden wird und nach einem ordentlichen Begräbnis am nächsten Tag aus dem Grabe verschwunden ist, spitzen sich die Ereignisse zu. Der Einzelgänger Lew stößt zusammen mit seiner Geliebten Riva auf die rechte Hand des Vampirführers und tötet ihn um seine Riva zu retten. Das werten die Vampire als Angriff auf ihre Gruppe und greifen ihrerseits die Siedlung an. Dazwischen befindet sich der verwandelte Kaman der voller Abscheu und Ablehnung auf seine einstige Geliebte Siva trifft. Der Kampf beginnt.

Die Fehler die man noch bei DUNKEL und ES WAR EINMAL... Ton- Schnitt- und Kameratechnisch nicht verbergen konnte, sind in dieser Produktion weitgehendst ausgemerzt. Man erhält Einblick in eine faszinierende Welt mit ihren eigenen Gesetzen, eine Retro-apokalyptische Vampirwelt. Eine zerstörte, melancholische Paralleldimension von 1912. Es ist eine Welt voller Krieg, Gewalt und Tod. Der Krieg schwebt wie ein böser Moloch irgendwo am Rande und der Tod ist etwas selbstverständliches um zu Überleben. Zentraler Punkt sind die Vampire, die hier nicht als mordlüsterne Bande sondern als zerstörte Kreaturen am Rande des Wahnsinns Krieg ihr Dasein fristen.

Das Filmdesign, die Bilder, die Symbolik hat durchaus Parallelen mit Filmen wie THE BUNKER oder DARK CITY mit einem Ingmar Bergmann und/oder Kaurismäki-Touch. Für alle Gorehounds: der Film hat nichts mit Carpenter’s VAMPIRE’S zu tun. Es ist kein furioses Aktionspektakel Gut gegen Böse. Hier existieren diese Pole nicht. Die Grenzen verschwimmen, selbst die Liebe kann nicht richtig gedeihen, da sie ein Stück Selbstaufgabe voraussetzt. Ein wundervoll andersartiger Film, mit sehr guten Akteuren, sehr stimmungsvollen Bildern und gut inszenierten Gefechten und Kämpfen. Leider kann ich zu den Extras noch nichts sagen, nur so viel: es wird auf der DVD auch Extras wie Making-Of, Outtakes, Interviews, etc. geben.

Fazit: Der bislang beste und komplexeste Film der Macher. Düster, melancholisch und spannend inszeniert.

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ALL PEACHES AND CREAM

Darsteller: Ellen Koch, Thomas Eisele, Marion Eisele, Nadine Meder, Frank Eisele, Tanja Armbruster, Lukas Koch, Cosima Dörge, Uwe Bauer; Regie: Andreas Eisele; USA 2002; Produzent: Andreas Eisele; Musik: No Comply; Drehbuch: Andreas Eisele; F/X: Nadine Meder; Laufzeit: ca. 60 min.; Vertrieb: Andreas Eisele

Drei Studenten stellen fest, dass es aus dem Keller ihres Mietshauses furchtbar stinkt und ein älterer Mietbewohner, der den Schlüssel hat, gebärdet sich so, als sei dies das Tor zur Hölle. Als die drei neugierig im Keller nachschauen werden sie von Zombies angegriffen und nur Chris und Tycho können entkommen. Diese schließen sich völlig schockiert erst einmal in ihrer Wohnung ein, aber am nächsten Tag haben die Zombies aus ihrem Keller schon die ganze Stadt ausgerottet. Die beiden machen sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden, bewaffnen sich und treffen auf die depressive Yosh. Bald trauen sie sich selbst untereinander nicht mehr und überall lauern die Zombies. Doch sie sind dem Geheimnis sehr nahe und vielleicht existiert auch ein Ausweg.

Nun, diesen Film als Home-Made-Zombie-Movie zu bezeichnen wäre wirklich etwas zuviel und schürt nur überzogene Erwartungen. Gleich zu Anfang: die Zombies sind bleich geschminkte, herumtorkelnde Gestalten, die knurren, grunzen oder stöhnen. Man könnte sie als künstlerisch stilisierte „lebende Tote“ sehen. Es sind keine Romero-Zombies, oder gar italienische Fulci-Varianten! Genau so ist es auch mit dem Film: kein Gore, kein Blut, keine ununterbrochene Hetzjagd von einem Schock zum nächsten. Der Film ist eine traurig-düstere und melancholische Komposition. Doch auch von einem Kunsthochschul-Abschlußprojekt ist er im künstlerischen Sinne weit entfernt. Die Darsteller sind gut und auch kameratechnisch gut in Szene gesetzt. Thyko ist sofort unsympathisch als er seine Studienkollegin einfach im Keller zurücklässt. Hier wird er schon als feige Sau charakterisiert und kämpft die ganze Zeit gegen dieses Image an. Chris bricht erst einmal zusammen und baut sich langsam wieder auf und die orakelhafte Yosh ist eine Nummer für sich. Selbst für den Gedanken an Sex (ein Mann mit zwei Frauen in einer verlassenen Zombiewelt) ist der Film zu melancholisch. Doch er ist konsequent, ohne Ausrutscher ins Lächerliche umgesetzt. Ein ernsthafter Film um – tja, was eigentlich? Vereinsamung? Zerfall der Werte? Liebe? Seht selbst.

Fazit: Gothik-Stimmung im Endzeitambiente.

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ES WAR EINMAL...

Darsteller: Jana Wrobel, Steffen A. Röhrs, Svenja Müller, Gerd Doliwa, Katrin Wierstorf, Timo Wussow, Jana Bösche, Johanna Weirich, Beate Franke, Lars Kelich; Regie: Rene Rausch; D 2004; Produzent: Lars Kelich, Katrin Wierstorf; Musik: Steffen A. Röhrs; Drehbuch: Rene Rausch, Hendrik Röhrs, Svenja Müller; Kamera: Hendrick Röhrs; F/X: Steffen A. Röhrs, Timo Wussow, Lars Dreyer; Laufzeit: ca. 60 min.; Vertrieb: Transcendental Pictures, Kontakt: René Rausch, Wilhelm-Raabe-Str. 2, 29643 Neuenkirchen, E-Mail: rr.neuenkirchen@t-online.de, Preis der DVD auf Anfrage

Fünf Jugendliche verfahren sich mit dem Auto und übernachten auf einem Feldweg im Wagen. Am nächsten Morgen steht das Auto aber mitten in einem Wald und funktioniert, genauso wie die Handys, nicht mehr. Notgedrungen machen sich die Jugendlichen auf den Weg und folgen geheimnisvollen Schildern, die sie zu einem alten, großen Haus, mitten im Wald führen. Darin haust ein Männlein, dass Märchen wieder lebendig werden lässt und unbedingt sieben Opfer braucht. Zu unseren fünf Verirrten kommen noch zwei Studentinnen hinzu, die in einer WG wohnen und nach einem Streit zum Thema Märchen, am nächsten Morgen einen gedeckten Frühstückstisch vorfinden. Nach einem Biss in einen saftigen Apfel, finden auch die beiden sich in dem unheimlichen Haus wieder. Das Männlein, welches sich selbst als den Grusel-Peter bezeichnet, lässt „Tischlein deck dich“, „den Froschkönig“ und äußert brutal auch „Die Sieben Geißlein“ neu erstehen, in dem er einem Opfer den Bauch aufschneidet, die Gedärme entfernt und Wackersteine hineinnäht. Auch Rapunzel wird durch eine Skalpierung umgesetzt. Langsam wird es für die restlichen Opfer im Hause knapp und nirgendwo ist eine Achillesferse des Unheimlichen zu entdecken. Ein Entkommen scheint unmöglich.

Wieder einmal haben die Jungs um DUNKEL zugeschlagen und einen kreativen Slasherfilm mit märchenhafter Story ausgebrütet. Die Darsteller bewegen sich im jugendlichen Rahmen und sind gut in Szene gesetzt. Die vorerst etwas sinnlos anmutende Story verdichtet sich im Laufe des Films, die Effekte sind klasse umgesetzt, Schnitt und Musik ergänzen den Gesamteindruck sehr positiv. Kommen wir aber zum Hauptakteur, dem Männlein im Walde – dem Grusel-Peter. Schon der Name allein ist absolut lächerlich und der jugendliche Darsteller, der Teils in Versform intoniert, schleicht meist über alle Backen grinsend durchs Haus. Man hat hier versucht eine Mischung zwischen Axel, aus Uhrwerk Orange und dem Leprechaun zu kreieren, der leider etwas pubertär und keinesfalls dämonisch rüberkommt. Doch dies ist nur meine subjektive Sichtweise. Insgesamt ist der Film einfach klasse umgesetzt. Vom Anfang, wo eine total verstörte Überlebende in einer Arztpraxis ihre Geschichte erzählt, bis hin zu dem unheimlichen Haus in dessen dreckigem Keller sich zwei Protagonistinnen wiederfinden und die Ankunft der fünf Verirrten die sieben Opfer komplett machen. Stimmungsvolle Bilder, vorwiegend gute Darsteller und einige nette F/X und Gags geben dem Film sein Flair. Natürlich existieren auch hier, bedingt durch die eingesetzte Videotechnik kleine Helligkeits- und Tonprobleme bei den Außendrehs, der Gesamteindruck ist aber äußerst professionell!

Die DVD enthält darüber hinaus noch ein Making Of (17:36 min.), in dem die Stimmung beim Dreh festgehalten wurde. Man bekommt einen Einblick in die umfangreiche Vorbereitung einiger F/X und es wird dokumentiert, dass die richtige Arbeit, rund um den Dreh herum, an einzelnen Leuten hängen bleibt. In der Abteilung Outtakes (14:38 min.) erlebt man einige Szenen, die einfach nicht in den Kasten zu kriegen waren und der Kurzfilm DER SCHACHSPIELER mit Hauptdarsteller Timo Wussow (ca. 3 min.) rundet den positiven Gesamteindruck ab. Zudem gibt es noch Trailer von DUNKEL, ES WAR EINMAL... und der neuen Produktion ROSSO RIVEDERSI – dem ersten deutschen Giallo. Wenn der gesamte Film nur halb so gut wird, wie es der Trailer erahnen lässt, wird es ein Must-Have für jeden Giallofan.

Fazit: Filmtechnisch einwandfrei umgesetzter, unterhaltsamer Märchenhorror.

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 UNTOT – KÄMPFER IN DER LEICHENWELT

Darsteller: Sebastian Feil, Stefan Uckel, Rainer Düsing, Carsten Zieglemann, Hans Huser, Maarten Vellekoop; Regie: Martin Erfling; D 2004; Produzent: Fun Act Pictures; Drehbuch: Martin Erfling; Kamera: Martin Erfling; F/X: Fun Act P. Team; Laufzeit: ca. 90 min; Vertrieb: www.funactpictures.de

Wer von den Machern das Frühwerk STOMACH ULCER kennt, kann dies sofort wieder vergessen. Hier haben wir ein Machwerk das eine 500%ige Steigerung darstellt. Wieder dreht sich alles um den Kernansatz: Kreativ Zombies abschlachten. Diesmal aber mit Darstellern die ihren Rollen gerecht werden, F/X die sich abwechseln und wirklich Fun beim Zuschauer erzeugen und sogar etwas, dass einer Storyline ähnelt.

Vier Brüder sind mitten im Wald aufgewachsen und beschließen eines Tages in die Welt hinauszugehen, um andere Menschen kennen zu lernen. Leider existieren in der Welt nur noch Zombiekreaturen und die vier stoßen sofort auf ein paar dieser Zombies. Den Brüdern Igor und Wolfgang ist das gleich nicht geheuer und sie wehren sich und töten die Zombies. Die anderen beiden Brüder Johannes und Boris glauben immer noch es wären Menschen und wollen von ihren mordenden Brüdern nichts mehr wissen. So macht sich nun jedes Brüderpaar auf um sein Glück zu finden. Doch auch die gutgläubigen Brüder sind dazu gezwungen sich ihren Weg mit Gewalt und Mord durch die verstreuten Zombies zu kämpfen. Da kommt das Geständnis von Boris, er liebe seinen Bruder nicht nur wie ein Bruder, nicht gerade recht, die Bande der beiden zu stärken. Aber auch Igor und Wolfgang ergeht es schlecht. Igor wird bald von Zombies zerrissen und Wolfgang lernt einen ominösen Fremden kennen, der die Zombies auch bekämpft und abschlachtet wo er sie trifft. Zudem faselt dieser Fremde immer etwas von einem Doktor der alles weiß. Doch der Weg dorthin ist mit Zombies gepflastert...

Dieser Film entstand innerhalb von 5 Jahren Drehzeit, mit über 100 Mitwirkenden, verschlang ein Budget von ca. 2500 € und es flossen insgesamt 750 Liter Blut. Neben den zahlreichen, sehr gut gefilmten Abschlacht-Exzessen (u.a. kommt ein alter Rasenmäher zum Einsatz und ein Gartenhäcksler !!!) gibt es noch unzählige weitere Highlights. Eines der besten Gimmicks ist ein blutverschmierter Zombie, der durch eine belebte Fußgängerzone einer deutschen Innenstadt läuft (ein: must see!!!). Die Darsteller haben keine großen Patzer und können den Zuschauer begeistern und bei der Stange halten. Den plötzlichen Wandel von Boris im Film kann man leider nicht nachvollziehen und auch wieso Wolfgang selbstzerstörerische Tendenzen an den Tag legt, but nobody is perfect. Ton, Bild und Schnitt sind für eine solche Produktion einfach klasse. Der gesamte Film macht Spaß, ist gut umgesetzt, hat nette, gut platzierte F/X mit massenhaft Blut und Gedärm und will überhaupt nicht langweilig werden. Ein Home-Movie das deutlich von ZOMBIE 2 und BRAINDEAD inspiriert wurde und wirklich Spaß macht. Sucht nicht nach einem Sinn, sondern bewundert die vier Brüder in ihrem gnadenlos-blutigen Kampf der sich von den Effekten ständig steigert. Bier auf, Film rein und es wird niemand enttäuscht sein...

Fazit: Zombies&Gore&Fun im besten Stil. Durchaus ein Highlight!

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STOMACH ULCER – Director’s Cut, 4.Auflage – weiße Edition

Darsteller: Sebastian Feil, Andre Zyok, Jörn Knost, Sarah Dallmann, Martin Heitbrink, Tobias Persch, Hans Huser, Thiemo Erfling; Regie: Martin Erfling; D 1997; Produzent: Fun Act Pictures; Drehbuch: Martin Erfling; Kamera: Martin Heitbrink; F/X: Fun Act P. Team; Laufzeit: ca. 90 min; Vertrieb: www.funactpictures.de

Angepriesen wird diese neue Auflage mit: neuen Szenen, neuer Vertonung, bessere Bild + Tonqualität, 16:9 Widescreen und digitaler Überarbeitung. Den Originalton der ersten Auflage will ich dann auch gar nicht erst hören wollen und Bildquali der ersten Auflage auch nicht sehen müssen. Dies ist ein absolutes Erstlingswerk einiger jugendlicher Enthusiasten.

Zum Inhalt: Irgendeine Mischung zwischen Wigald Boning und einem Hitlerzombie hat eine Atombombe gezündet und die Macht über zombieähnliche, hungrige Kreaturen übernommen. Nur eine Handvoll Freiheitskämpfer streifen durch die Wälder und Ruinen und töten Zombies. Dabei treffen sie auf einen verrückten Wissenschaftler und eine angebliche FBI-Agentin, was jedoch ohne weiteren Belang ist, da sich der Film  immer mehr auf ein einfaches und uninspiriertes Abmetzeln der Zombies beschränkt. Eine Storyline, Spannungsbogen, Charaktere als auch eine wie auch immer geartete Reihenfolge der Szenen ist nicht zu erkennen. Die Zombies werden vornehmlich ultrablutig erstochen, da sie auch immer mit aufgedunsenen Wampen durch den Wald laufen (darunter verstecken sich immer mit Blut gefüllte Luftballons bzw. Schläuche, die auch nicht kameratechnisch in irgendeiner Weise kaschiert werden). Der miese Originalton bei den langweiligen Gesprächen der Hauptdarsteller ist grottenschlecht, wobei man hier die nicht vorhandene Dialektik der jugendlichen Darsteller verschleiert. An allen Ecken und Enden haben wir sinnentleerte Fun-Darsteller die zwar sehr viel Enthusiasmus zeigen, jedoch auch ein völliges Fehlen der elementarsten Dinge, die ein Darsteller braucht um glaubhaft zu sein. Weitere Highlights sind eine detailliert als solche zu erkennende Silikonspritze, die man als Uzi einsetzt (der Uzi-Sound dazu ist klasse!).

Das Abschlachten der Zombiekreaturen ist am Anfang etwas zurückhaltend, steigert sich gegen Ende zu einem Fiasko an blutig aufgeschlitzten Luftballon-Bäuchen, was leider auch nicht so richtig mitreißt. Ansonsten hat man kein Drehbuch, keine Dialoge (wenn ja sind sie nicht zu verstehen außer der Satz: Komm’ lass uns ein paar umbringen...), keine Spannung, aber jede Menge sinnlose Gewalt. Eben ein paar Jungs die dieses Werk aus Fun gedreht und konzipiert haben. Der Fun kommt auch ein bisschen rüber, jedoch macht man es dem Zuschauer durch eine extrem wackelige Handkameraführung zudem noch schwer, nicht seekrank zu werden. Gute Ansätze sind durchaus zu erkennen, was die einfachen Effekte angeht und einige nette Spielereien mit der Kamera (direkt in die Kamera hineinbluten etc..), doch 85 min. Schrott ertragen, um 5 min. gute Unterhaltung herauszufiltern steht in keinem Verhältnis.

Fazit: Jugendliche Darsteller hauen blutig auf die Kacke, wobei der Ekelfaktor trotz literweise Blut eher im unteren Bereich bleibt.

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BIKER ZOMBIES FROM DETROIT

Darsteller: Tyrus Woodson, Jillian Buckshaw, Joshua Allen, Jeffrey Michael, Robert Roth, David Cunningham, Gabrielle Gamache, Mikey Miller, John Anton, Danny Ray Cook; Regie: Todd Brunswick; USA 2002; Produzent: Tommy Brunswick; Drehbuch: Todd Brunswick, Tommy Brunswick; Kamera: Mauri S. Boy; F/X: Brandon V. Blanchard, Jared Sam Spade; Laufzeit: 75:39 min. (NTSC-DVD); Vertrieb:

Ken zieht mit seiner Mutter in eine andere Stadt. Dort lernt er gleich die Imbiss-Bedienung Courtney kennen, was seine direkten Nachbarn sehr missfällt, da er selbst ein Auge auf Courtney geworfen hat. Gleichzeitig sammelt ein Dämon eine Armee an Dämonen-Zombies ein, in dem er in Vergewaltiger, Mörder und Prostituierte schlüpft. Bald hat er eine kleine Bikergang an dämonisch beseelten Zombies zusammen. Als nun Kens direkte Nachbarn dem Nebenbuhler auf ihren Motorrädern nachstellen, treiben sie Ken direkt in die Arme der Zombie-Rocker. Diese quälen und töten Ken, so dass er als Zombie in ihre Reihen aufgenommen wird. Zombie-Ken will sich natürlich an den drei Typen rächen, wobei er auch vor seiner Mutter und Courtney nicht halt macht.

Eigentlich ein netter kleiner Independent-Streifen, der etwas mehr als nur eine Blutorgie mit Zombies bietet. Genaugenommen halten sich die gezeigten Effekte für einen Independent-Zombie-Streifen stark zurück. Es wird zwar enthauptet und aufgespießt, jedoch nicht gerade in blutiger Nahaufnahme. Das Zombie-Make-Up ist gut gelungen, die Schauspieler sind durch die Bank weg begabt und die Zombie-Biker-Gang auf ihren Harleys haben einen gewissen Charme. Etwas mehr Schock, Spannung und Blut und der Film wäre richtig gut. So macht er einen etwas halbfertigen Eindruck der wahre Horror-Fans leider nicht begeistern kann.

Fazit: Netter Versuch, aber insgesamt zu halbgar. ** R. Maier

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DUNKEL

Darsteller: Jana Bösche, Rene Rausch, Steffen A. Röhrs, Svenja Müller, Susanne Bährisch, Katrin Wierstorf, Timo Wussow, Anna Göhring, Beate Franke, Lars Kelich; Regie: Hendrik Röhrs; D 2002; Produzent: Rene Rausch, Lars Kelich, Timo Wussow; Musik: Lars Kelich; Drehbuch: Rene Rausch, Hendrik Röhrs; Kamera: Lars Kelich; F/X: Steffen A. Röhrs, Timo Wussow; Laufzeit: 100:32 min.; Vertrieb: Transcendental Pictures, Kontakt: René Rausch, Wilhelm-Raabe-Str. 2, 29643 Neuenkirchen, E-Mail: rr.neuenkirchen@t-online.de
für 15 €

In einer fernen Zukunft wird die zerstörte Erde von Vampir-Clans beherrscht. Die wenigen, überlebenden Menschen finden sich in kleinen Gruppen zusammen und leben im Wald oder Ruinen. Am Tag können sie sich frei bewegen, doch in der Nacht gehen die Vampire auf erbarmungslose Jagd. Der junge Tarek mit seiner Schwester Yassa versuchen sich gegen die Vampire zu behaupten und weitere Überlebende zu finden. Sie treffen auf eine weitere Gruppe von Menschen unter dem Anführer Leu. Diese Gruppe hat gerade einen mächtigen Vampirfürst getötet. Doch der Clan hat in dessen Vampirtochter eine brutale Nachfolgerin und vorrangiges Ziel ist es, die Menschen zu zerstören. Yassa und Tarek bleibt nichts anderes übrig als der Gruppe in ihrem Kampf gegen den Vampirclan zu helfen. Doch auch der Clan ist untereinander zerstritten und ein abtrünniger Vampir verrät der Menschengruppe das geheime Versteck der Vampire. So machen sich die Menschen auf, die Vampirbrut auszurotten und selbst zu überleben.

Obwohl man hier in einer postapokalyptischen Zeit agiert, legt es niemand darauf an besonders cool zu wirken, so wie man es aus verschiedenen Italo-Filmen her kennt. Die Überlebenden Menschen ähneln eher mittelalterlichen Bauern, was die gesamte Story auch sehr glaubhaft macht. Die Schauspieler agieren gut, die Gespräche sind erfrischend und immer hat man die Story im Vordergrund. Natürlich existieren verschiedene Tötungsszenen, die hier aber auch nicht, wie bei Home-Made-Produktionen üblich, breit ausgewalzt werden. Da werden Vampire blutig gepfählt, lösen sich in Rauch auf, Köpfe werden zerschossen, etc. Dies geschieht aber alles eingebettet in eine solide Story und wird nicht als jeweiliges Highlight in Szene gesetzt. Man setzt auf Flair und Atmosphäre, die man auch überzeugend etablieren kann. Durch diese Atmosphäre spielt der Film dann auch eher in die Richtung Fantasy, als Horror. Hier hat man keineswegs eine Vampir-Blutorgie vor sich, sondern einen zielsicher umgesetzten, sehr guten Fantasyfilm. Bei der Laufzeit gibt es natürlich auch ein wenig Leerlauf, wo man versuchte die Charaktere dem Zuschauer etwas näher zu bringen. Doch auch das, bettet sich wohlwollend in einen ruhigen und fesselnden kleinen Film ein. Zusätzlich gibt es noch Trailer, Outtakes und Deleted Scenes, sowie den Kurzfilm DAS HAUS.

Fazit: Ein Vampir-Fantasy-Film mit Charme, der weit aus der Home-Made-Masse herausragt. Im krassen Gegensatz zur SOI-Publikation MONTRAK eindeutig die, um einige Klassen bessere Wahl. 

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MONTRAK - MEISTER DER VAMPIRE

Darsteller: Stefan Schwenk, Adrian Ogaza, Stefan Bär, Patrick Nohl, Brian Müller, Matthias Reichstein, Mareike Schmidt, Markus Zollfrank, Martina Regnet, Dominique Demel; Regie: Stefan Schwenk; D 2002; Produzent: Stefan Schwenk, Martina Regnet, Robert Schwenk; Musik: Stefan Schwenk; Drehbuch: Stefan Schwenk; Kamera: Stefan Schwenk, Stefan Bär; F/X: Stefan Schwenk, Robert Schwenk; Laufzeit: 77:26; Vertrieb: www.soifilm.de, www.violent-pictures.de, www.cf-records.de

Im finsteren Mittelalter gab es den Obervampir Montrak, der von einem mutigen Ritter getötet wurde. Doch zuvor gab Montrak seinen magischen Vampirring an seine Vampire weiter und diese gaben den Ring einem Bauern. (Warum?) Dieser sollte einen würdigen Menschen finden, der den Ring tragen würde. Nur so könne Montrak auferstehen. Umblende in die Gegenwart: In einem kleinen bayreuther Dorf braut sich Grauenhaftes zusammen. Vampire überfallen immer häufiger wehrlose Menschen. Als Harrys Schwester gebissen wird, schließt sich Harry mit seinem Kumpel Buddy den Blood-Guards, einer Vampirkillertruppe an. Sie finden heraus, dass die große Zeremonie zur Wiederbelebung von Montrak erst noch bevorsteht und sich deshalb die Vampire in der Gegend herumtreiben. Nebenbei erleben wir noch Obertrottel Frank, der verzweifelt eine Freundin bekommen möchte und ausgerechnet an eine junge Vampirbraut gerät, die es nun zu retten gilt.

Uih - ein ziemlich wilder kleiner Home-Made Streifen. Die Szenen im Mittelalter sind wirklich sehr gut gemacht und es gibt vereinzelt auch kleine Metzeleien. Die Story hingegen ist absolut konfus. Vampirring? Wieso gab der Obervampir den Ring der Macht überhaupt ab? Wieso dauerte es bis heute mit der Wiederbelebungszeremonie? Aber gut, lassen wir das und wenden uns den Darstellern zu. Auf der einen Seite hat man Harry und Buddy die in ländlicher Gegend immer eine Schußwaffe in der Jeans stecken haben! Buddy hat sogar "aus wilden Zeiten" noch den gesamten Keller voller Knarren! Sehr glaubwürdig. Auf der anderen Seite haben wir zwei absolute Looser (Obertrottel Frank und sein Country-Kumpel), die nur einmal gerne eine Braut knallen möchten. Okay, die beiden Volltrottel sollen ihre Rolle auch so spielen und die beiden Vampirjäger stehen ihnen leider in nichts nach! Das Ganze strotzt nur so von unfreiwilliger Komik und pubertärem Geschwafel. Wobei der peinliche Frank, verkörpert von Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Stefan Schwenk himself, während des Films an Sympathie gewinnt und die Trottel-Rolle ausbauen kann. Warum SOI diesen Film nun als Splatter-Komödie auf den Markt hustet, ist mir dabei auch sehr schleierhaft. Also: beim nächsten Projekt bitte viel bessere Darsteller und eine logische Story! Schnitt, Kamera und Ton sind ausbaufähig und die F/X gut umgesetzt. Der Vampir Kardowan macht als einziger Darsteller eine gute, glaubhafte Figur. Alle anderen hinterlassen eher einen etwas infantilen Eindruck, was nicht an ihrer schauspielerischen Fähigkeit liegt!

Fazit: Reißerisch angekündigt von SOI, hält der Film das Versprechen einer Splatter-Komödie nicht, auch wenn ein paar gute, filmische Ansätze erkennbar sind.

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HELL ASYLUM

Darsteller: Joe Estevez, Debra Mayer, Tanya Dempsey, Sunny Lombardo, Stacey Scowley, Olimpia Fernandez, Tim Muskatell,Matt Hoffett, Charles Austin; Regie: Danny Draven; USA 2002; Produzent: Tammi Sutton, J.R. Bookwalter, Charles Band; Musik: Josephine Soegianty; Drehbuch: Trent Haaga; Kamera: Danny Draven; F/X: Mark Bautista; Laufzeit: 72:18 min. (NTSC DVD); Vertrieb: Tempe Video

Zwei abgehalfterte TV-Produzenten denken sich die gewinnbringende Reality-TV-Show "Chill Challenge" aus. Dabei werden 4 weibliche Probanden in einem einsamen Spukhaus eingeschlossen und von unzähligen Kameras überwacht. Jede Mitspielerin muß nun im Laufe der Nacht verschiedene Aufgaben lösen und wer am nächsten Morgen nicht aufgegeben hat, bekommt 1 Million $. Gibt es mehrere Gewinner so wird diese Million aufgeteilt. Natürlich gibt es jede Menge professionelle Erschrecker und auch die Regiezentrale ist in jed´nem Spukhaus direkt untergebracht. Anweisungen erhalten die Mitspieler über einen Fernseher. Dummerweise gibt es in diesem Spukhaus einen echten Geist, der nur auf frische Opfer aus ist und diese gerne in Stücke zerfetzt. Keiner im Haus, ob Mitspieler oder Crew ist vor diesem Ungeheuer sicher und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.

Die Story läßt keine Wünsche offen und lädt zu einem interessanten kleinen Independent-Thriller mit Goreeinlagen ein. Leider ist die Story nicht vielschichtig umgesetzt, sondern nach dem 10-kleinen-Negerlein-Prinzip, zuerst kommt die eine Mitspielerin dran und dann Reihum die anderen. Das nimmt dem Film ein wenig die Wucht und Kraft. Mehrere parallele Handlungsebenen hätten hier gut getan. Trotzdem ist es ein vergnüglicher Film geworden, denn die Darsteller geben ihr Bestes. Sehr gut ist hier auch Joe Estevez als einer der zwei kaputten TV-Produzenten. Eine nette Spielerei ist auch die Probantin die von Anfang an, mit ihrer Rolle richtig nervt, und leider nicht die erste ist, die dahinrafft wird. Die armen Mädchen haben mit ihrer eigenen Angst zu kämpfen, den Widrigkeiten, die das Team ihnen in den Weg legt und letztendlich mit dem bösen Geist, der alles unter seine Kontrolle bringt. Sehr zu begrüßen ist hier, das die Darstellerinnen nicht als dumme, halbnackte Scream-Queens mißbraucht werden.

 

 

HELL ASYLUM

Fazit: Geniale Story, leider nicht vielschichtig umgesetzt aber guten Darstellern in einem unterhaltsamen Film. *** R. Maier

Special Features: Zudem gibte s noch ein Videotagebuch des Regisseurs, verschiedene Interviews darunter auch eins mit Joe Estevez, eine Fotogalerie und 11 Minuten ein paar Outtakes und Mißgeschicke. Besonderes Augenmerk sollte man auf ein weiteres Werk von Regisseur Chris Seaver legen, das hier als Bonus enthalten ist: MULVA - ZOMBIE ASS KICKER! Im Gegensatz zu anderen Werken des Regisseurs ist diesem Werk ein gewisser Trashfaktor und Unterhaltungswert nicht abzusprechen. Mulva ist ein häßliches, pupertäres Mädchen das zudem noch geistig nicht ganz helle und Zuckerabhängig ist. Ständig muß sie an einer Schokoladencreme-Tube herum lutschen und ständig ist ihr Mund mit Schokolade verschmiert. Natürlich ist Halloween das Thema Nummer 1 bei ihr, den hier bekommt man soviel Süßigkeiten wie man nur tragen kann. Dummerweise tauchen an diesem Halloween ein paar Zombies auf, was Mulva und ihre Freunde gar nicht gerne sehen. Der Spaßfaktor ist hier sehr hoch und nur so ist es zu erklären wieso hier Lloyd Kaufmann von TROMA-Video oder die begabte Debbie Rochon überhaupt mitspielt. Fazit: Gutes Zusatzmaterial das diese Spezial Edition angenehm hervorhebt.

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DEAD & ROTTING

Darsteller: Stephen O’Mahoney, Tom Hoover, Debbie Rochon, Trent Haaga, Jeff Dylan Graham, Barbara Katz-Novrod; Regie: David P. Barton; USA 2002; Produzent: J.R. Bookwalter, Charles Band, Trent Haaga; Musik: Midnight Syndicate, John Greathouse; Drehbuch: David P. Barton; Kamera: Michael W. King; F/X: Ron Karkoska; Laufzeit: 72:05 min. (NTSC DVD); Vertrieb: Tempe Video (www.tempevideo.com)

Eric, J.B. und Hollis sind drei gute Freunde die eine Kellnerin vor einem etwas irren Hinterwäldler beschützen, in dem sie diesen aus der Kneipe werfen. Daraufhin demoliert der schräge Vogel deren PickUp und die drei setzen ihm nach und verprügeln ihn ordentlich. Die Mutter des Jungen ist aber eine Hexe und lauert den drei vor einer Kneipe auf und bläst ihnen ein Pulver ins Gesicht, woraufhin sie alle drei schreckliche Alpträume haben. Das lassen sich die drei nicht gefallen und heuern zwei durchgeknallte Drogenfreaks an um der alten Hexe einen Denkzettel zu verpassen. Die zwei Typen kochen nun bei lebendigem Leib die Katze der Hexe, was so von den drei Freunden gar nicht beabsichtigt war. Leider war die Katze ihr verwandelter, zurückgebliebener Sohn und die Hexe sinnt auf fürchterliche Rache. Mit einem Zauber verwandelt sie sich in eine Sexbombe und verführt die drei Freunde. Dann züchtet sie mit deren Samen drei Ghouls um sie umzubringen. Eric und J.B. müssen zuerst dran glauben und nur noch Hollis und einer der angeheuerten Drogenfreaks sind übrig. Mit der Hilfe der guten Hexe Rose stellen sie sich nun der alten Vettel.

 

DEAD AND ROTTING

Dies ist ein wunderbarer Independent-Film mit überdurchschnittlich guten Darstellern, guten F/X und Monstermasken und einem sehr guten Score. Auch die angewandten magischen Praktiken sind ausgefallen und die Kürbis-Ghouls sehr gut in Szene gesetzt. Nur die Story ist ein wenig verwirrend und die Rache der Hexe etwas umständlich. Schlie´lich hätte sie die drei Freunde auch einfach selbst während des Beischlafes umbringen können. Doch dann hätte es die gruseligen Kürbis-Ghouls/Monster-Zombies nicht gegeben. Wer über so etwas hinweg sehen kann wird hier gut unterhalten.

Fazit: Gelungener Independent-Film mit guten Darstellern. *** R. Maier

Special Features: Hier haben wir ein 14 minütiges Interview mit dem Regisseur wobei auch Super 8-Ausschnitte gezeigt werden, als David P. Barton und J. R. Bookwalter noch 12 Jahre alt waren und ihre eigene Version von THE INCREDIBLE MELTING MAN drehten. Auch die Behind the Szene F/X sind sehr gut und unterhaltsam. Von dem Zusatzmaterial mit dem Kurzfilm HOWARD STREET BLUES und der Horror-Komödie FILTHY MCNASTY von Regisseur Chris Seaver sollte man sich nicht zuviel versprechen. Diese Kurzfilme sind wirklich mies.

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THE RETURN TO THE LIVING DEAD

Darsteller: David Russel, Jase Brandon, Martino Brodello, A. Tina; Regie: Jase Brandon; D 1994; Produzent: Jase Brandon, David Russel; Musik: W. Rhea; Drehbuch: David Russel, Jase Brandon; Kamera: Jase Brandon; Laufzeit: 66:12 min.(Videokassette); Vertrieb: russelbrandoncompany@web.de , Bestell-Faxnummer: 012126/05031970, c/o Simeon Hrissomallis, Seeäckerstr. 17, 71229 Leonberg, VK: 19,90 EUR

Die zwei absoluten Deppen Gary Blob und W.C. Fart sind auf der Suche nach einer geilen Techno-Party, oder zumindest ein paar geilen Muschis. Das man es hier mit zwei Deppen zu tun hat wird von der ersten Minute schon unmißverständlich zum Ausdruck gebracht. Hingebungsvoll ergeht man sich in ordinärer und obszöner Sprache. Diese zwei Deppen haben eine Autopanne und gelangen quer durch den Wald in ein altes Haus, wo sie das Buch der Toten finden. Durch einen Furz wecken sie die Toten und nur eine noch dümmere Gestalt, der Schlüsselmeister steht ihnen gegen die Zombies bei. Damit nicht genug, haben es die zwei auch noch mit einer dämonischen Gummipuppe zu tun und müssen die ganze Welt retten.

Hier haben wir eine wunderbare Performance von Gary und W.C., den Initiatoren des Films. Wie sie selbst trefflich formulieren: ein spontanes Improvisationstheater. Die beiden spielen hier eine Mischung aus Beavis und Butthead vs. Bill und Ted. Schon störender wirkt da der ehemalige Bordellbesitzer, der leider noch nicht einmal auf Laiendarsteller-Niveau kommt. Entweder der Kerl war bei dem gesamten Dreh ständig im Delirium sobald die Kamera anging, oder er spielt doch besser als ich beurteilen kann. Sehr schön bei dem gesamten Film ist das Tonkonzept, sowohl die Filmmusik als auch die Geräusche. Mal eben nicht das typische Death-Metall Geschraddel vom Band, ob es nun passt oder nicht. Ein großes Manko sind die Fights und die Zombiemasken generell. Für einen Film reicht eine 0815-Gummimaske aus dem Kaufhaus eben nicht aus. Auch die Location sieht eher wie ein heruntergekommenes Bauernhaus als wie ein ehemaliger Edelpuff aus. Unterhaltungswert hat das Tape nur von den zwei Hauptakteuren die im Gossenjargon kommunizieren. Ein schöner Spruch: "Oh, geile Muschis - wo ich mei Würschdele neistecke ka!". Ohne zuviel zu verraten schaffen es die beiden Idioten eben nicht die Welt zu retten und der Untergang ist schon vorprogrammiert. Dies ist keine Horror-Komödie und auch kein neus Splatter-Tape, sondern eher eine eigenwillige Produktion im Troma-Stil mit Schwerpunkt auf die Hauptthemen: Saufen, ficken und Welt retten.

Fazit: Zwei begabte Darsteller in einer gnadenlosen Performance ohne Drehbuch, bescheidenen Zombies und keinerlei Thrill.

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THE RECURRENCE OF THE LIVING DEAD

Darsteller: David Russel, Jase Brandon, Martino Brodello, A. Tina, Frank Sexton, Petro Leum, Alexis, Tina S.; Regie: Jase Brandon; D 1999; Produzent: Jase Brandon, David Russel; Musik: W. Rhea; Drehbuch: David Russel, Jase Brandon; Kamera: Jase Brandon; Laufzeit: 96:21 min.(Videokassette); Vertrieb: russelbrandoncompany@web.de , Bestell-Faxnummer: 012126/05031970, c/o Simeon Hrissomallis, Seeäckerstr. 17, 71229 Leonberg, VK: 19,90 EUR

Nachdem die lebenden Toten die Welt erobert haben, streift Gary, der auch seinen Partner W.C. Fart erschießen mußte, allein durch eine apokalyptische Welt. Er ist der Looser, ein MAD MAX für Arme, der Ash für Debile. Nach 5 Jahren kehrt er wieder an den Ausgangspunkt zurück, um noch einmal das Buch der Toten in die Finger zu bekommen und vielleicht noch alles zum Guten zu wenden. Der heruntergekommene Bauernhof/Edelbordell wird nun vom Bruder des ehemaligen Bordellbesitzers mit zwei Transen weitergeführt. Leider hat sich der Bruder mittlerweile mit den einzelnen Blättern des Buches der Toten den Arsch abgewischt und sämtliche Beschwörungsformeln sind dahin. Aber ein geheimnisvoller Schädel gibt Gary nützliche Tips, doch nun steht Gary auch seinem dämonischen Doppelgänger gegenüber. Wird der Looser es diesmal schaffen?

Dieser zweite Teil entstand 5 Jahre nach dem "Improvisationstheater" und hat einen schönen, stimmungsvollen Anfang der auch wirklich an die italienischen Endzeit-Filme erinnert. Doch schnell kippt das Ganze wieder durch mangelhafte Zombiedarstellung und nicht genügend Wucht in den Fights, in den unteren Bereich ab. Über den Sound kann man wirklich nicht meckern, doch leider ist das hier kein Hörspiel - sonst wäre es ganz toll. Ficken, Blasen, sich auf die Hand scheißen und irgendwohin onanieren war schon 1999 ein alter Hut. Außerdem hat dieser Teil noch sinnlosere Dialoge und noch mehr geistig debile Akteure. Das Highlight sind hier wieder David Russel und Jase Brandon, die aber auch den Film nicht retten können, weil alles unnötig in die Länge gezogen wurde. Bester Spruch: "Das Buch der Doden!" von dem Gary immer faselt. Ein bißchen Splatter oder zündende Gags wären hier sehr hilfreich. Die gute Aufmachung der Kassetten erinnert ein wenig an A. Bethmanns erste Gehversuche (DER TOTENHÜGEL) und die unverschämte Promotionaktion von MOVIESTAR zu dem unsäglichen Scheiß (von Bethmann!). Hier werden die jungen Fans mit dem Zombietitel eher enttäuscht. Also aufgemerkt: Auch dies ist kein Zombie-Splatter aus deutschen Landen, sondern ein Spaß-Tape der derben Art. Die Macher haben auch schon einen dritten Teil, den Abschluß der ZOMBIE CLONE WARS TRILOGIE angekündigt. Ich will den Jungs ein gewisses Talent gar nicht absprechen und verlange auch keine Effekte wie bei Ittenbach, jedoch ein abgestimmtes Konzept und einen flotten unterhaltsamen Film. Dies ist den Machern hier nur stellenweise geglückt auch wenn es viel mehr gute Ideen (Doppelgänger, W.C. kommt zurück, etc.) gibt.Wer HomeMade-Trash mag ist hier an der richtigen Adresse.

Fazit: Immer noch eher bescheidene Zombies auch mit angedeuteter Kettensägenszene, aber 100 % mehr ordinäre Sprüche und abgefucktes Overacting (im positiven Sinne).

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THE MUTILATION MAN

Darsteller: Jim van Bebber, Terek Puckett, Robert Crellin, Wulf Richards, Kristie Bowersock, Jolie Scott, Jennifer Slanker; Regie: Andy Copp; USA 2001; Produzent: Andy Copp; Drehbuch: Andy Copp; Kamera: A.M. Copp, Steve Carter; F/X: Andy Copp; Laufzeit: ca. 80 min.; Vertrieb: www.b-movie.com

Regisseur Andy Copp tauchte bisher nur als Darsteller in Jim van Bebbers MY SWEET SATAN auf. Nun führt er Regie und Jim van Bebber (CHARLY'S FAMILY) spielt hier den trunksüchtigen und jähzornigen Arschloch-Vater. Ivan, ein einsamer, schwarzgekleideter, düsterer Mann durchstreift das apokalyptische Land und wird immer wieder von seiner Vergangenheit gequält. Diese Erinnerungen treiben ihn zur Selbstzerstörung und diese praktiziert er schonungslos an sich selbst, für eine Handvoll zahlender Zuschauer. Er ist der Selbstverstümmelungsmann! Doch egal wie er sich selbst schindet, die Erinnerungen verblassen nicht und lassen ihn auch nicht in Frieden leben. Dabei folgt er einem friedenverheißenden Engel, den er aber vielleicht nie erreichen wird. Dafür begegnet er einer Frau die selbst auf dem Selbstzerstörungstrip ist und die es jederzeit mit der Zombiebraut aus ROTLD 3 aufnehmen kann. Auf der Rückseite des Covers steht: "...When was the last time a film terrorized you? The Multilation Man will do just that! This is a film that takes no prisoners..." Und das ist wahr! Hier wechseln grobkörnige 16mm und 8mm Aufnahmen mit Digital- Video Schnipseln. Verwaschene Farben beherrschen die Szene als hätte man eine billige TCM-Kopie in der Hand. Doch die Aufnahmen und Bilder sind nicht dahingerotzt, sondern von einer kraftvollen, unbändigen Wut choreographiert und verfehlen ihre Wirkung nicht. Dies ist ein brutaler Tritt in die Genitalien des Zuschauers. Ein bißchen Apokalypse und MAD MAX, aber immer dreckig und gemein, ein bißchen MODERN PRIMITIVS und jede Menge Blut und Gewalt. Unser Held ist eine zerissene, gequälte Gestalt am Übergang vom Mensch zum Tier. Nur bruchstückhaft enthüllt der Film seine Geschichte und die Hintergründe der Personen. Somit hat er eine ungemein eigene Dramatik und Spannung. Dieser Film erzählt keine Geschichte mit Anfang und Ende, sondern läßt einen in den Abgrund einer menschlichen Seele schauen. Jim van Bebber spielt exzellent und fast schon erschreckend realistisch den durchgeknallten Vater und ergänzt damit hervorragend die Schauspielerriege. Das Tape hat noch zwei Trailer und ein alternatives Ende parat (ca. 12 min. Zusatzmaterial).

Fazit: Dieses Tape sollte man als Fan gesehen haben! Wahnsinn. ***** R. Maier

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Rückseite des Covers!
SCRAPBOOK

Darsteller: Emily Haack, Tommy Biondo, Todd Tevlin, Elizabeth Hammock, Sam Maiden Jr., Angela Sanderson; Regie: Eric Stanze; USA 2000; Produzent: Tommy Biondo, Eric Stanze, Todd Tevlin; Musik: Brian McClelland; Drehbuch: Tommy Biondo; F/X: Tony Bridges, Sarah Stanze, Tommy Biondo; Laufzeit: ca. 95 min. (Unrated US-Videoversion (NTSC)); Vertrieb: www.b-movie.com

Leonard ist ein Serienkiller der seine Taten akribisch in einem Tagebuch festhält. Zudem klebt er gerne Fotos seiner Opfer oder persönliche Sachen, wie Kleidungsfetzen etc. ein und lässt seine Opfer sogar selbst in das Buch schreiben. Sein neuestes Opfer Clara wird mißhandelt, vergewaltigt und wie ein Tier weg gesperrt. Clara weiß, das ihre einzige Chance zum Überleben in der Kommunikation mit dem Wahnsinnigen besteht. Dies versucht sie durch ihre Gedanken die sie in das Tagebuch des Killers schreibt und es scheint so als würde der Plan funktionieren.

Wow, Eric Stanze (ICE FROM THE SUN) hat einen kleinen Psychofilm abgeliefert, der einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Dieser Film steht dem Original TCM in nichts nach. Zwei absolut geniale Akteure halten den Zuschauer im Bann und man fiebert gebannt dem Ende entgegen. Dieser Film wurde innerhalb von 13 Tagen abgedreht und basiert eigentlich auf einer wahren Geschichte. Stimmungsvolle Bilder, geniale Hauptdarsteller die sogar vor Nacktszenen nicht zurückschrecken und das düstere Ambiente des Farmhauses lassen den Film richtig real wirken. Gegen dieses Meisterwerk sehen die deutschen Versuche im Genre Serienkiller-Dokumentationen von Ittenbach (RIVERPLAY) und Timo Rose ziemlich blass aus. Ich frage mich sowieso wieso noch kein Stanze-Film von einem Independentlabel aufgekauft wurde und hier vermarktet wird. Auf dem NTSC-Tape ist sogar noch der Bonus mit Behind-the-Szene-Material vorhanden. Sollte man wirklich gesehen haben.

Fazit: Viel mehr als eine kleine Fingerübung - ein kleines Meisterwerk. **** R. Maier

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Cover merken + kaufen!
FLESH FREAKS

Darsteller: Eshe Mercer-James, Etan Muskat, Ronny Varno, Erica Goldblatt, Clayton Hayes, Dan Zabbal; Regie: Conny Pendergast ; USA 2001; Produzent: Conny Pendergast ; Drehbuch: Conny Pendergast ; F/X: Conny Pendergast; Laufzeit: ca. 79:35 min.(US-Video (NTSC)); Vertrieb: www.b-movie.com

An dieser Videohülle kann man gar nicht vorbeigehen wenn sie in einem Verkaufsständer oder im Videoregal steht. Drei wirklich blutigst zugerichtete Zombiemasken und der reißerische Titel prangen auf dem Cover. Ein neuer Home-Made-Zombiefilm. Klingeling? Zombies + Home-Made = Blut und Gore satt! Die Story ist schnell erzählt: Stan holt seinen Studienfreund Barry, der an einer Ausgrabung eines Tempels im Dschungel Südamerikas mitgemacht hat, vom Flughafen ab. Barry ist der einzige Überlebende der gesamten Expedition und in den US-Nachrichten wurde das Gerücht von Terroristen verbreitet. Doch Barry weiß es besser, denn bei den Ausgrabungen sind sie auf eine schreckliche, wurmähnliche Kreatur gestoßen, die sich in toten Körpern einnistet und diese als halb verottete Zombies in einen Mordrausch versetzt. Leider hat Barry auch die gesamte Ausrüstung wieder nach Hause gebracht und so sehen sich die Studenten einer Horde blutrünstiger Zombies gegenüber.

Boah, was für eine Scheiße! Das beste an dem Tape ist noch die Aufmachung des Covers. Die Story ist so hanebüchen und mit so vielen logischen Fehlern umgesetzt, das es schon streckenweise unfreiwillig komisch ist. Die Akteure sind so unbegabt, das sie noch nicht einmal richtig erschrecken, oder sich richtig gruseln bzw. Abscheu zeigen können, von den Dialogen ganz zu schweigen. Conny Pendergast und seine Knallchargen-Riege liefern hier einen schwachsinnigen Mist ab, daß es einem den Magen umdreht. Die erwähnten Zombies bestehen aus Pappköpfen auf Besenstielen, denen nach Herzenslust die Macheten in blutiger Nahaufnahme in die Fresse gehauen wird. Ein netter Einfall, aber leider nicht mehr, ist die Drehkulisse einer augenscheinlich richtigen Maya-Ruine im Dschungel. Doch dieses Tape ist definitiv ein Tape zum Abgewöhnen.

Fazit: Der letzte Scheiß! Blood&Gore allein ist nicht alles. 0 Punkte R. Maier

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besch... Videomüll braucht so ein Cover!
STRAWBERRY ESTATE    (RED FILE #66-905)

Darsteller: Lisa Chelezna, Chrissy Frick, Bob Fullenbaum, Jason Reed; Regie: Ron Bonk; USA 1998; Produzent: Ron Bonk, Jerry O'Sullivan; Drehbuch: Ron Bonk; Kamera: Ron Bonk; Laufzeit: ca. 100 min.; Vertrieb: www.b-movie.com

Im November 1999 bringt der Professor Jonathan P. Laurel eine Expedition in das Smith Garrett Haus in Eaton, New York. Hier will man unerklärliche Spukphänomene erklären, dokumentieren und untersuchen. Das Haus sei auf bösem Boden gebaut worden, den sogar schon die Indianer gemieden hätten. Die Indianer hätten dieses Grundstück als Training für ihre Krieger benutzt. Wer nach drei Tagen und drei Nächten von diesem Ort wieder zurückkam war ein wahrhaftiger Krieger und viele wurden bei dieser Prüfung schwachsinnig. Später baute man das Smith Garrett Haus auf diesem Boden. Nach drei Tagen ist die gesamte Expedition verschwunden, ohne das jemand das Haus verlassen hätte. Nur die Videoaufnahmen eines Expeditionsmitglieds werden gefunden und diese stellen diesen Film dar.

In der Aufmachung des Tapes heißt es, das man hier ein absolut geheimes FBI-Tape in Händen hält und in Wirklichkeit ist es ein BLAIR WITCH-Ripoff. Von einem Independentfilm erwarte ich etwas mehr als man hier zu sehen bekommt. Die Darsteller sind nicht gerade überragend und auch das gewählte Digital-Video-Material hat Probleme mit den vielen Schatten und unbeleuchteten Räumen in dem Anwesen. Die Story schwankt ein wenig zwischen Spukhaus und Blair-Witch, aber trotzdem reicht es nicht für einen tollen Film aus. Die Ansätze mit dem Indianerritual sind zwar nett, versanden aber in den nichtssagenden Aufnahmen. F/X sind so gut wie keine vorhanden und mir mag der Sinn der Story verborgen geblieben sein. Für mich war dies ein mies ausgeleuchteter, langweiliger Film ohne Höhen und Tiefen. Die enthusiastischen Kritiken kann ich mir auf den US-Webseiten gar nicht erklären.

Fazit: Langweiliger Spukhausfilm, eher die Finger davon weglassen. * R. Maier

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THE BROTHERHOOD 2 - YOUNG WARLOCKS

Darsteller: Forrest Cochran, Sean Faris, Stacey Scowley, Justin Allen, C.J. Thomason, Jennifer Capo, Noah Frank, Greg Lyczkowski, Ari Welkom; Regie: David DeCoteau; USA 2001; Produzent: David DeCoteau; Drehbuch: Matthew Jason Walsh; Laufzeit: 73:24 min. (Unrated US-Videofassung (NTSC)); Verleih: Regent Entertainment

Schon der erste Teil war so richtig scheiße, aber bei einem Nachfolger kann man immer damit rechnen das vielleicht mehr F/X und eine rasantere Story zugrunde liegen. Deshalb musste ich dieses Tape auch mitnehmen und wurde bitter enttäuscht. Man bekommt die Story von Joe serviert, der es auf der Chandler Academy nicht leicht hat. Ein paar Typen die hauptsächlich Sport betreiben sehen es gar nicht gerne das Joe mit dem Klassenschwarm Mary befreundet ist und ärgern ihn ständig. Da taucht plötzlich Luc auf und verleiht Joe als auch seinen zwei Freunden Matt und Billy magische Kräfte, mit denen sie es gegen die Sportlerclique aufnehmen können. Natürlich verlangt Luc dafür einen Preis.

Dieser Film besteht nur aus langweiligen Dialogen und jede Menge halb- bis ganz nackter durchtrainierter Jünglinge. Spannung existiert gar keine und auch die grausamen Rachepläne sind eher für das Kinderfernsehen gedacht. Wer geheime Homosexuelle Ambitionen hat, könnte sich mit dem Film durchaus unterhalten fühlen. Ansonsten ist es ein richtig langweiliger Scheißdreck vor dem jeder gewarnt werden muß. Hier ist jede Buffy-Folge im Fernsehen noch Längen besser, brutaler und interessanter!

Fazit: Der letzte Scheiß! David DeCoteau scheint an Gehirnschwund zu leiden. Gebt dem Mann bloß keine Arbeit mehr, der soll demnächst bei McDonalds ghinter der Theke stehen! 0 Punkte R. Maier

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CHANGING LIFE - DER FLUCH DER ZOMBIES

Darsteller: Ted Kaufmann, Maximilian Nadjib, Martin Schmidt, Jan Deichen, Kai Quasten, Jascha Lengefeld; Regie: Ted Kaufmann, Jan Deichen; D 2001; Produzent: SEN Productions; Drehbuch: Ted Kaufmann, Jan Deichen, Dominic Schulschenk; Kamera: Jan Deichen, Dominic Schulschenk; F/X: Dominic Schulschenk, Ted Kaufmann; Schnitt: Jan Deichen; Musik: Jan Deichen, Dj Blade, Bonny Piep, ZEST; Laufzeit: 43:10 min. (Videofassung); Vertrieb: www.changing-life.de

Vor Jahren verschwand einmal ein Lehrer mit seiner gesamten Schulklasse bei einer Nachtwanderung (!) in einem Wald. Heute treffen sich dort ein paar Jugendliche um Drogengeschäfte abzuwickeln. Als diese aber den Enkel des einstigen Lehrers töten, kommt der Ermordete sowie die gesamte damalige Schulklasse als Zombies zurück. Zum Glück haben die Drogenfreaks Pistolen einstecken, denn die Zombies sind plötzlich überall. Das friedliche Wäldchen wird zur bluttriefenden Zombiefalle.

Die Kassette hat eine gute Aufmachung und auch der Vorspann verspricht viel. Die ersten Actionszenen sind großartig umgesetzt und man freut sich schon auf das Gemetzel, als plötzlich der Schwung raus ist. Für den Zuschauer entfaltet sich ein Zombie-Gemetzel ohne Höhen und Tiefen. Der Plot ist dabei wirklich an den Haaren herbeigezogen und mit den drei Gras-dealenden (!) schwerbewaffneten (!) Jugendlichen auch nicht gerade ideal besetzt (viel zu jung). So hackt und sägt und schießt man sich durch jede Menge menschlicher Körper, wobei die Hauptdarsteller auch noch unbegrenzt Ersatzmunition in ihren Jogginghosen haben. Das Gore-Gemetzel hört da auf, wo Original-Schweinedärme aus dem Schlachthof ins Spiel kommen würden. Ansonsten spritzt das Blut in hohem Bogen aus etlichen Wunden. Sehr gut gelungen sind so manche Kopfschüsse und Körpertreffer und die entstellten Zombies. Nicht so krass wie die alten Schnaas-Filme und noch weit entfernt vom Format eines Timo Rose, aber besser wie Bethmanns Anfänge. Einzig die Dramaturgie hatte man nicht im Griff, jedoch haben die Macher durchaus das Zeug zu mehr. Man darf auf die nächste Produktion gespannt sein.

Fazit: Zombie-Home-Made mit netten, aber gorelosen F/X's.

*** Ralf Maier

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TOT - ABER GLÜCKLICH

Darsteller: Richard Zoller, Christiana Jürgens, Petra Seifer, Bevis M. Ashiaby, Martin Gerken, Alexandra Zoller, Gerti Feuser, Mario Malonek; Regie: Richard Zoller; D 1998; Produzent: Richard Zoller; Drehbuch: Richard Zoller; Kamera: Richard Zoller; Schnitt: Richard Zoller; Musik: Bevis M. Ashiaby, Richard Zoller; Laufzeit: 53:48 min. (Videofassung); Vertrieb: Am Besten nach Preis und Porto unter folgender Mail-Adresse anfragen: mailto:rzoller@gmx.de

Michael will aus einer Satanssekte aussteigen und für seine Freundin Doris bricht damit eine Welt zusammen. Als sie ihn in ihrem Wahn töten will, erschlägt er sie mit einem Bügeleisen in Notwehr. Zusammen mit seinem Kumpel, dem etwas durchgeknallten Frank entsorgen sie die Leiche in einem Waldsee. Doch auf dem See liegt ein Fluch und Doris kommt als mordender Zombie zurück.Mittlerweile sind auch die Großmeisterin und ihr treuer Gehilfe Schröder hinter Michael her und wollen ihn opfern. Immer mehr Tote wollen entsorgt werden und dadurch entstehen immer mehr Zombies und die Sektenmitglieder rücken den beiden auch gewaltig auf die Pelle.

Der Film ist Kult! Hier wird nicht selbstzweckhaft in Schweinedärmen gewühlt, oder sinnlos Blut verspritzt. Diese Zombiegeschichte wird mit Witz und Charme erzählt. Die Schauspieler geben ihr Bestes und sogar das Rotbäckchen Schröder in seinem Original Gestapomantel ist gut in Szene gesetzt. Regisseur, Hauptdarsteller, Kameramann und Tonstudio Zoller hat diesen Film über zwei Jahre unter widrigen Umständen gedreht, die man dem Endobjekt gar nicht ansieht. Die Gags sind gut bis sehr gut umgesetzt, allein die Anfangssequenz ist supercool und genial. Hier will man nicht cool sein, sondern ist es einfach. Natürlich gibt es auch unfreiwillige Brüller, die man besser in Szene setzen könnte. Großes Manko ist das Hi8-Filmmaterial und dessen Ausleuchtung bei den Szenen. Man sieht eben das dort ein 500 Watt Baustrahler in die Ecke gestellt wurde. Auch erfahren wir, daß unser Regisseur und Hauptdarsteller Richard Zoller beim Grabausheben eine verdammt besch... Figur abgibt und der Zombiefrauen-Fight um ein Opfermesser ist auch selten dämlich, da vertuscht auch die geschickte Kameraführung nicht mehr viel. Doch solche Kleinigkeiten trüben in keinster Weise den Spaß, den das Tape macht. Eine rasante Story, gute Darsteller, viel Witz und Enthusiasmus machen eben doch einen guten Film. Auf alle Fälle macht dieses Tape Lust auf mehr!

Fazit: Köpfchen und Witz statt Schlachterabfälle in Großaufnahme. ****  Ralf Maier

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RIVERPLAY

Darsteller: Joe Cook, Melanie Sigl, Gerhard Jilka, Dunja Bengsch, Thomas Reitmair, Olaf Ittenbach, Yazid Benfeghoul; Regie: Olaf Ittenbach; D 2000; Produzent: Olaf Ittenbach, Thomas Reitmair, Yazid Benfeghoul; Drehbuch: Olaf Ittenbach; Kamera: Simone Schmid, Holger Fleig, Markus Holder, Ralf Tietz, Peyman Saba; Schnitt: Björn Wagner; Musik: Thomas Reitmair; Laufzeit: 82:32 min. (Videofassung); Verleih: IMAS

Ein Ehepaar (Nob und Susanne) das eine Flußfahrt macht, trifft auf dem Fluß die beiden Anfänger Walter und Daniel und beschließen gemeinsam mit den Booten weiterzufahren. Am Rastplatz angekommen stoßen noch das Killerpärchen Phil und Linda zu den Leuten und lötzlich taucht auch eine gräßlich zugerichtete, nackte Leiche im Fluß auf. Nob hat alle Hände voll zu tun seine hysterische Frau zu beruhigen und Walter und Daniel entpuppen sich als Ex-Knastbrüder. Keiner traut keinem mehr und es gilt die Nacht zu überstehen und am nächsten Morgen Hilfe und die Polizei zu holen. Damit wollen die Ex-Knackis aber gar nichts zu tun haben und das stille Killerpärchen hat leichtes Spiel ihre Opfer zu manipulieren.

Olafs neuester Film ist handwerklich sauber abgedreht. Im Gegensatz zu PREMUTOS ergeben hier auch die Dialoge einen Sinn und die Charaktere werden fast glaubhaft umgesetzt. Fast, denn für eine Art Charakterstudie sind die Figuren doch zu platt (besonders Nob und Susanne) und für einen Horrorfilm sind zuwenig Horrorelemente vorhanden. So setzt sich dieser Backwoodbeitrag leider zwischen alle Stühle und kommt aus dem Mittelmaß nicht mehr heraus. Ein sehr guter Ansatz ist es, den einen Ex-Knackie nach dem großen italienischen Vorbild von Giovanni Lombardo Radice (CANNIBAL FEROX) anzulegen. Doch so richtig will es nicht funktionieren. So bleibt es ein durchaus gelungener deutscher Independent-Film, aber ein enttäuschender Ittenbach-Beitrag.

Fazit: Backwoodfilm mit vielen, leider nicht erreichten Vorbildern. *** R.Maier

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THE SATURDAY NIGHT AVALANCE

Darsteller: Markus Bauer, Patrick Moll, Theo Metzger, Gary Steinmann, Mike Metzger, Karl-Heinz Hochgenug, Miriam Eisenhauer, Hans Grieser; Regie: Patrick Grieser; D 2000; Produzent: Patrick Grieser; Drehbuch: Patrick Grieser; Kamera: Patrick Grieser; Schnitt: Patrick Grieser; Laufzeit: 38:24 min. (deutsche Videofassung);

Zwei jugendliche Deppen arbeiten für den großen Unterweltboß "Duke" und sollen einen Entführten aus einem Hinterzimmer einer Disco abholen, doch der Entführte ist tot. Also schnappen sie sich die Leiche und laden sie auf ihren Pickup. Zwischendrin gehen sie noch etwas essen und müssen dummerweise einen Penner abknallen, der auf die Ladefläche gesehen hat. Als plötzlich auch noch ein Bulle in der Kneipe auftaucht eskaliert das Ganze und unsere beiden Möchtegernkiller drehen durch. Doch auch der Duke hat Besuch von einem Mafiakiller bekommen und als die beiden Deppen mit nun drei Leichen auf dem Pickup ankommen, geht es erst richtig los.

Dies ist Home-Made-Trash at his best, hart an der Schmerzgrenze. Die beiden Hauptdarsteller-Deppen laufen im schrillen 70er Jahre Outfit herum und auch die anderen Killer, insbesondere die beiden übergewichtigen Tuntenkiller sind ein Hammer. Hinzu kommt noch die Mundart die den Film bestimmt und manchmal etwas schwer zu verstehen ist. Der nüchterne Satz: "Der Typ ist tot!" wird zum zwerchfellerschütternden "derdübisdoud!" Außerdem gibt es einen netten Motorradstunt und es ist schon irrwitzig komisch wieviel Mühe sich die Laiendarsteller in den Hauptrollen geben. Die Einzigen die ihre Rolle locker spielen, sind die beiden Schwuchtel-Killer, aber die haben auch durchaus dankbare Rollen. Ansonsten ist der Film, der in einer viermonatigen Arbeitsphase enstand, recht gut zusammengeschnitten und ein wahres Partytape. Ich hoffe nur, daß soll er auch sein.

Fazit: Ein Home-Made mit allen Ecken und Kanten, trotzdem mit Fun-Faktor!

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HYDRONEPHROSE

Darsteller: Graf Haufen, Prof. Wolf-Dieter Panse, Dirk Gerbode, Linda Holfeld; Regie: Dirk Gerbode; D 2001; Produzent: Dirk Gerbode, Florian Klos; Drehbuch: Dirk Gerbode, Florian Klos; Kamera: Florian Klos; Schnitt: Dirk Gerbode, Florian Klos; Musik: Svenno; Laufzeit: 9:35 min. (Unrated Videofassung)

Ein Toter, der immer sehr auf seinen Körper geachtet hat und durch einen Gasunfall ums Leben gekommen ist, meldet sich in der Pathologie. Der Professor macht ihm klar, daß sein Körper keine Mängel aufweist, die man medizinisch begutachten und daraus lernen könnte und das er deshalb an die Studenten verfüttert werden würde. So hat sich das unsere Leiche aber gar nicht vorgestellt, als er seinen Körper der Medizin zur Verfügung stellte. Aber er hat noch eine Nacht Zeit sein Schicksal zu wenden...

Dieser Kurzfilm geht in die Richtung wie SCROTUM MAXIMUM und ist in derselben ruhigen, nüchternen Weise abgedreht. Hier gibt es keine Kameratricks und keine großartigen FX's, aber wunderbare Darsteller und rabenschwarzen Humor. Geradlinig, ohne störende Schnörkel, ist dies ein Kleinod in der deutschen Underground-Szene.

Fazit: Absolut genialer Kurzfilm. ***** R. Maier

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A NICE EVIL DAY

Castangaben: Sind zwar auf dem Tape vorhanden, soll ich aber nicht unbedingt publizieren. BRD 2000, Fun Gore Produktions, Original Videofassung (PAL), Laufzeit: 44:45 min.

Kontaktadresse: email: PWichertz@gmx.de oder Handy: 0162 8264413, Preis: Video incl. Soundtrack CD: 17,- DM + 6,90 DM Porto

Eine Gruppe gelangweilt zugekiffter Jugendlicher kommen auf die Schnapsidee ein Picknick im Wald zu veranstalten. Also wird kurzerhand eingekauft und sich mit Gras und Wasserpfeife bewaffnet. Leider wissen die Jugendlichen nicht, daß hier im Wald vor langer Zeit ein Irrer eine Bäuerin vergewaltigte, die das Neugeborene im Wald ausgesetzt hat. (Dies soll beim Zuschauer implizieren das nun ein Irrer durch den Wald rennt!) Die Jugendlichen lassen sich auch durch einen frisch abgetrennten Ziegenkopf nicht erschüttern und schon fehlt das erste Pärchen. Auf der Suche nach den beiden stoßen die Verbliebenen auf eine Art Bunkeranlage aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.

Der Film bedient wirklich an jedem Klischee, eines typischen Wald und Wiesenslashers. Man merkt das die Dialoge meist improvisiert wurden und keine Spannungskurve vorhanden ist, oder tiefere Betrachtungen der Charaktere beabsichtigt wurden. Die Goreeffekte sind einfach und nett umgesetzt, auch wenn keine Tabus gebrochen werden. Der Irre im Wald darf haßerfüllt seine geschundenen Opfer beschimpfen und die Opfer ihrerseits, dämliche zeitüberbrückende Dialoge bis zum Abschlachten führen. Einen Sinn gibt es nicht aber ein nettes nihilistisches Ende und ein paar Goreeffekte, wie abgetrennte Beine, ausgedrückte Augen und die allseits beliebte Schlachterbeil-im-Kopf-Nummer. Auf der mitgelieferten Soundtrack CD befinden sich drei selbstkomponierte Stücke, die im Film eingesetzt werden, wobei mir persönlich Track 3 am besten gefällt. Die Stücke haben alle das gleiche Grundmotiv sind aber total unterschiedlich arrangiert, und heben sich wohltuend von der peinlich selbstkomponierten Filmmusik manch anderer ab. Gott sei Dank hat man das Tape nicht schon wieder mit dem neuesten Grindcore-Geschraddel unterlegt. Von 0 auf 100 einfach einen tollen Film abzuliefern schafft fast keiner und so ist dieser Erstling auch durchweg mit Fehlern behaftet, hat aber auch gute Ansätze zu verzeichnen, denn die Macher haben ihre Vorbilder (EVIL DEAD, ZOMBIE usw.) aufmerksam studiert. Beim nächsten Film sollte man aber auch eine spannende Geschichte nicht gänzlich außer Acht lassen.

Fazit: Reiner Home-Made mit Höhen und Tiefen, grauenhaften Dialogen und allem was richtigen Home-Made ausmacht. R.Maier

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NACHTSCHATTEN   (NIGHT SHADE)

Darsteller: Nicole Müller, Stefan "Cheesy" Keseberg, Alex Kaese, Peter Schrader, Michael Nack, Erich Amerkamp, Guido Meyer de Voltaire, Roland von Unruh; Regie: Ulli Bujard; D 2000; Produzent: Nicole Müller; Drehbuch: Nickel Keller; Kamera: Herwig Bartalszky; Schnitt: DEnnis Hauenstein, Hakan Tan; Musik: Guido Meyer de Voltaire; Laufzeit: ca. 95 min. (deutsche Videofassung); Verleih: Astro Distributions GmbH

Der Autor Henry Gloom hat mit seiner Heftroman-Serie "Nachschatten" das Vampirthema neu belebt. Er weiß wovon er schreibt, denn seine Freundin Selin ist ein Vampir. Sie selbst tötet keine Menschen und sucht den Vampir der sie infiziert hat. Nur wenn sie ihn tötet wird sie, insofern sie noch keinen Menschen umgebracht hat, wieder selbst zum Mensch. Henry weiß aber von diesen Bluttaten nichts und die Zeitungen berichten von dem Irren "Nachtschwärmer". Er weiß nicht das es sich hierbei um seine eigene Freundin handelt, die konsequent jeden Vampir tötet auf den sie trifft. Dummerweise gerät sie an Arnold, der sie sofort durchschaut und gerne selbst unsterblich sein würde, doch Selin verweigert den Biß. Arnold verkauft sein Wissen an den Obervampir und wird von diesem als Gegenleistung zu einem Untoten gemacht. Die übrigen Vampire versammeln sich, um die selbsternannten Vampirjägerin zur Strecke zu bringen und ein grausamer Kampf beginnt.

Regisseur Ulli Bujard, der schon durch sein Kurzfilmtape BÄNDERRISS begeistern konnte, legt hier seinen ersten Spielfilm vor. Die charismatischen und sehr gut besetzten Schauspieler verkörpern ihre Rollen sehr glaubhaft und auch die F/X sind knapp aber wirkungsvoll eingesetzt. Die stetig voranschreitende Story und die guten Darsteller sorgen für einen spannenden und unterhaltsamen Film, der mit kleinen Gags gespickt ist. Endlich zeigt mal Jemand, das aus deutschen Landen nicht nur Splattergranaten kommen, sondern auch wirklich unterhaltsame und spannend inszenierte Filme, die wirklich eine Story erzählen. Der Film schwankt zwischen ruhigen Bildern, die manchmal recht nihilistisch abdriften, dann aber wieder zur Story zurückfinden und diese kraftvoll vorantreiben. Ein guter Film braucht ein gutes Drehbuch, gute Akteure und einen Regisseur der den Stoff umsetzen kann. NACHTSCHATTEN hat alles.

Fazit: Spannender und gut besetzer Vampirfilm aus deutschen Landen. **** R. Maier

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MINIMUM WAGE

Darsteller: Peter Sean Maloney, Amber Phillips, Patrick McCartney, Michael Anderson, Jim Blanchett, Floyd Levine, John Detwiler, Brian Johnson, Guy Buswick; Regie: Brian O'Malley; USA 1999; Produzent: Steven Darancette; Drehbuch: Brian O'Malley; Kamera: Jonathan Furmanski; Schnitt: Jo Faull, Laufzeit: 96:54 min. (US-Videofassung (NTSC));

Milly, ihreszeichens Gruftie-Anhängerin ist in ihren lieben, aber total dummen, besten Freund Noll verliebt, aber er ist zu doof um das zu merken. Stattdessen versucht Noll sich einen Job zu angeln, aber egal was er auch macht, vom Toilettenputzer bis hin zum Hundefutterverkäufer, oder Eisverkäufer, es will ihm nicht gelingen. Zur gleichen Zeit lernen wir Greg kennen, der seineszeichens Filmagent, erst einmal alle Frauen in seinem Büro auf unverschämteste Weise flachlegt und abserviert. Dummerweise hat er für seinen Superjob einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, den er nicht so korrekt einhält wie abgemacht und ehe er es sich versieht, verliert er alles. Jetzt ist er auf dem Weg zu Milly, um diese von ihrem doofen Noll abzuwerben und ist genauso auf Jobsuche wie Noll. Doch der Teufelsfluch wirkt noch und so sind alle zum scheitern verurteilt.

Dieser Film streift unser Genre nur am Rand, ist aber eine absolut irrwitzige Komödie, mit sehr guten und charismatischen Darstellern, flott fotografiert und gut präsentiert. Ein Spruch von Noll könnte stellvertretend für den ganzen Film stehen: Stupid, is only a thing in your mind. Es macht irrsinnigen Spaß zu sehen wie das Yuppie-Arschloch Greg alles verliert und durchdreht und wie Noll jeden Job versemmelt und Milly versucht romatische Gefühle in Noll hervorzurufen. Ein bißchen erinnert die Aufmachung an CLERKS und dieser Vergleich ist keineswegs zu weit hergeholt. Regisseur Brian O'Malley hat ja schon mit seinem Independent-Streifen BLEAK FUTURE bewiesen das er gute Filme machen kann und MINIMUM WAGE zeigt eine kontinuierliche Weiterentwicklung.

Fazit: Absolut geniale Komödie mit überzeugenden Darstellern und unheimlich viel Witz. ***** R. Maier

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THE BROTHERHOOD

Darsteller: Nathan Watkins, Josh Hammond, Bradley Stryker, Elizabeth Bruderman, Michael Lutz, Donnie Eichar, Rebekah Ryan, Christopher Cullen; Regie: David DeCoteau; USA 2000; Produzent: David DeCoteau; Drehbuch: B. Louis Levy, Matthew Jason Walsh; Kamera: Howard Wexler; Schnitt: J.R. Bookwalter; Musik: Jeff Walton; Laufzeit: 81:30 min. (Unrated US-Videofassung (NTSC)); Verleih: Regent Entertainment

Der gutaussehende und sportliche Chris bekommt auf dem Campus den neuen Studenten Dan in seine Bude. Fast zur selben Zeit wird eine ominöse Studentenverbindung auf Chris aufmerksam und möchte ihn gerne zu sich aufnehmen. Was Chris bisher nicht weiß, diese Bruderschaft sind alles Vampire, die mit Vorliebe Blut aus den Studenten saugen. Als Chris das begreift ist er schon selbst fast ein Vampir, doch zum Glück hat auch Dan alles mitverfolgt und eilt Chris zur Hilfe.

Manchmal dreht David DeCoteau wirklich Scheiße, meistens auch Scheiße die als solches erkennbar ist, hier nicht. Ich meine hier ist die Scheiße nicht erkennbar. Dies ist ein richtiger Unterhaltungsfilm, denn die Protagonisten unterhalten sich ständig auf ihren Buden, auf Partys, im Park, usw. Dabei geben sich die jungen und recht unbekannten Schauspieler redlich Mühe, aber ohne richtige Story und ein bißchen Action haben sie keine Chance. Das Vampirthema ist nur Vorwand um ein paar halbnackte Männer in Kevin Kline-Unterhosen zu filmen und ich frage mich, wieso von diesem Scheiß ein zweiter Teil gedreht wird. Das ist mit Abstand der langweiligste und stümperhafteste Highschool-Schrott den ich je gesehen habe.

Fazit: Männliche Unterwäsche-Models labern dich zu Tode. 0 Punkte R. Maier

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ANDREAS BETHMANN'S DER TODESENGEL - FINAL CUT

Dies soll nur ein kleiner Hinweis sein und keine komplette Rezension, da der Film hinlänglich bekannt sein dürfte. Grob zum Plot: Ein Bordell hat sich in einer alten Fabrik am Waldrand eingenistet und keines der Mädchen arbeitet freiwillig dort. Die sadistische Oberaufseherin Angel und die beiden brutalen Zuhälter Angelo und Mike sorgen für Ruhe und Frischfleisch. Durch Zufall treffen sie auf das Fotomodell Manila und vergewaltigen sie beide. Manila merkt das sie durch die Vergewaltigung weder mit Männern noch mit Frauen weiterhin schlafen kann. Um sich zu erlösen, sinnt sie auf blutige Rache an den Zuhältern und dem gesamten Bordell. Zuerst wurde eine absolut geschnittene JK-geprüfte Version von Screen Power Entertainment herausgebracht. Dann kam ein längeres holländisches Tape (deutsche Sprache mit holl. Untertiteln), daß auch wenig später in einer Super-Edition-Box mit CD, Sonderheft und was weiß ich nicht alles, für eine Unsumme auf den Markt. Jetzt gibt es den ultimativen Final-Cut mit einer Lauflänge von über 160 Minuten (!). Unter dem Cut-Link kann man sich genau ansehen, was in der neuesten Version anders ist. Vor allem gibt es hier noch mehr nackte, gutaussehende Frauen in diversen Nahaufnahmen. Schon der gesamte Anfang des Films ist durch die zusätzlichen Szenen viel besser. Vieles hätte man auch draußen lassen können, besonders die Dialoge zwischen Angelo und Mike. Hier soll wohl ein bißchen PULP FICTION-Flair rüberkommen, was leider nicht ganz gelingt, dazu sind die Texte zu stark improvisiert. Für alle die den Film doch noch nicht kennen, ein Beispiel eines Dialoges: Mike erschießt einen Typ der im Kofferraum eines Wagens liegt, während Angelo in demselben Wagen auf dem Beifahrersitz sitzt. Angelo steigt aus und sagt relativ umnachtet: "Was war denn hier so laut?" - Buah-huahuahua! Ein Brüller! Leider unfreiwillig, denn die Szene sollte ernst sein. Natürlich gibt es auch einige Folter- und Softsex-Szenen und besonders gegen Ende hält die neue Fassung eine recht derbe Erstechungsszene parat. Mit dieser Fassung, zu einem annehmbaren Preis, kann man die bisher erschienen Versionen alle getrost vergessen. Zugegeben, 160 Minuten sind lang - sehr lang - und ich bin mir nicht sicher ob dies wirklich eine Verbesserung des Films ist; soll es aber wohl gar nicht sein.Eine absolute Sexploited-Underground-Trash-Granate mit Schmuddelflair und Schamlippen in Nahaufnahme ist es auf alle Fälle. Hardcore sucht man jedoch in dieser Fassung vergeblich, denn nach Andreas eigenen Worten: "Hätte da einer wirklich sein Ding rausgeholt, hätte ich sofort die Kamera fallenlassen". Muß ja nicht sein. Ein besser erarbeitetes Drehbuch mit guten und sinnvollen Dialogen hätte dem Film mehr Härte und Nihilismus verliehen. Auch so ist er ganz schön krass und der erste Film seiner Art in der deutschen Independent-Landschaft. Nur eine Frage der Zeit bis dieser Film auch im JMS-Report auftaucht...

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KETTENSÄGEN ZOMBIES

Darsteller: Christian Engelmann, Boris Hansmann, Matthias Pauli, Andreas Pape, Oliver Kellisch; Regie: Andreas Pape; D 2000; Produzent: Timo Rose, Jens Massmann; Drehbuch: Andreas Pape; Kamera: Oliver Kellisch; Schnitt: Timo Rose, Andreas Pape, Oliver Kellisch; F/X: Andreas Pape, Oliver Kellisch; Laufzeit: 46:45 min. (Videofassung); Verleih: Soi Film Entertainment

Ein Killer bringt einen Mann im blauen Overall um und verscharrt dessen Leiche. Als ein paar Jugendliche eine kleine Wiesenpartie feiern, erwacht der Tote wieder und bringt jeden der Jugendlichen nacheinander um. Das Markenzeichen des Zombies ist eine Kettensäge, die er sich von einem Waldarbeiter ausgeliehen hat. Doch jeden der er tötet, mutiert selbst zu einem Zombie und die Armee formiert sich.

Die Videokünstler schlagen sich mit allerlei technischen Problemen herum. Viel zu dunkle Aufnahmen im Wald, zu krasses Gegenlicht der Videokamera. Generelle Anschlußfehler der Szenen und absolut hirn- und innlose Aktionen. Warum wirft sich ein Typ, der einem Zombie gegenübersteht rücklings zwischen die Beine des Zombies auf den Boden, um ihn dann von unten her abzuknallen? Weil das bei MUTATION so geil ausgesehen hat? Im gesamten Film zählt Slowmotion und einfachster Splatter, der aber wirkungsvoll in Szene gesetzt ist. Das gesamte sinnlose Werk ist mit typischer Hardcore-Schraddel-Musik unterlegt, die auch keinen Spannungsbogen erkennen läßt. Der Plot ist scheißegal, Hauptsache es splattert! Man wohnt auf dem Land, fährt Golf, hat ANTROPOPHAGUS 2000-Poster in seinem Zimmer hängen und zelebriert sich selbst, in einer Home-Made-Blutorgie. Das die Zimmer sauber bleiben und die Eltern nicht schimpfen, macht man die Sauerei eben im Wald. Die Story und der Spannungsbogen ist scheißegal, wenn man solche Filme wie MIDNIGHTS CALLING vor Augen hat, ist das auch kein Wunder. Das ca. 20 minütige Making-Off zeigt ein bißchen Hintergrund der F/X aber leider auch keine großen Geheimnisse, oder Interviews.

Fazit: Nicht untalentiert, aber auch nicht der Geheimtip der Szene, splattert sich das kleine Filmchen so durch. *** R. Maier

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DER 2. VERSUCH + KOPFLOS

Darsteller: Andreas Pape, Michael Klee; Regie: Andreas Pape; D 19??; Produzent: United Maniacs; Kamera: Oliver Kellisch; Verleih: Soi Film Entertainment

Ein Typ im Heavy-Metal T-Shirt wird von einem anderen Typ im Heavy-Matal T-Shirt verfolgt, wobei der Verfolger schreit: "Ich kriege dich, du weißer Nigger!" (?) Der Verfolger ist mit einer Handsäge, einem Fuchsschwanz bewaffnet und als der Verfolgte hinfällt, beginnt der Verfolger sofort ihm blutig ein Bein abzusägen. Als das Bein ab ist, schultert der Verfolger die Säge und zieht von dannen. Nach dem Zwischentitel: "Spritz Teil 2" erwartet uns das gleiche Spiel. Nur diesmal hat der Verfolger eine Pistole und knallt sein Opfer auf einer Landstraße ab. Dieser spuckt noch Blut, bevor ihm der gesamte Kopf weggeschossen wird und aus der halswunde literweise Blut spritzt. Im dritten Streich treffen sich auf nächtlicher Landstraße, zwei Autofahrer und beginnen sofort sich gegenseitig in die Fresse zu hauen. Der Sieger holt aus seinem Auto eine Axt und zerstückelt sein Opfer im Blutrausch.

Die ersten beiden Episoden sind Fingerübungen für später, mehr nicht. Doch die dritte Episode kommt von den Typen und dem Stil her sehr gut! Hochachtung, durch die schummerigen Nachtaufnahmen im Aufblendlicht der Autoscheinwerfer, erzeigt man ein fast dokumentarisches Flair. Gerade hier verweilt man auch nicht minutenlang auf den Effekten und diese letzte Episode zeigt, das die Macher durchaus das Zeug zu mehr haben.

Das spielen die Macher auch bei dem Kurzfilm KOPFLOS aus. Ein Typ mit Baseballschläger besucht sein Opfer, daß er in einer waldhütte an einen Stuhl gebunden hat. nach ein paar kleinen Mißhandlungen schlägt er seinem Opfer einfach den Schädel ein. "Ich hab' dich kaputtgemacht - mit einem Schlag!", ist ein wohl zufällig improvisierter Satz, kommt aber gut rüber. Als hätte er eine Sandburg in einem sandkasten zerstört, trabt der Mörder zufrieden pfeifend wieder ab. *** R. Maier

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THE EVIL DAY

Darsteller: Eike Bosse, Chris Gebel, Dennis Grosshenning, Markus Fieseler, Timo Rose, Stefan Palluck, Melanie Bönig; Regie: Timo Rose; D 1992; Produzent: Timo Rose; Drehbuch: Timo Rose; Kamera: Timo Rose, Danny F.; Schnitt: Timo Rose; F/X: Timo Rose; Laufzeit: ca. 54 min. (Videofassung); Verleih: Soi Film

Es geht um eine Familie, deren Nachkommen sich durch einen Druidenfluch immer an ihrem 18ten Geburtstag in ein blutgieriges Monster verwandeln. Heute wird Michael 18 Jahre und seine Oma schenkt ihm noch eine Bibel. Doch Michael will davon nichts wissen, denn er hat Geldschulden. Als die Schuldeneintreiber ihn zusammenschlagen passiert noch nichts, aber als sie in seiner Abwesenheit seine Oma töten flippt er aus und verwandelt sich in ein blutgieriges Monster.

Hui, Trash pur mit ein paar kleinen Splattereinlagen. Timo Rose gefällt sich als Schläger und Bandenboss und dies wird auch reichlich zelebriert. Da schält man auch schon einem Bandenmitglied die Haut von der Hand, sozusagen als Aufnahmeprüfung. Die durchweg jugendlichen Darsteller wirken völlig fehlplaziert in ihren Killerrollen, nur die Oma ist klasse, was der einzige Lichtblick ist. Doch dies waren eben die Anfänge eines Timo Rose. Noch auf dem Tape sind Ausschnitte aus den Kurzfilmen MR. KILLER und FAMILIENTAG, wo Timo shon in recht ansehnlicher Manier einem Mädchen ein Loch in die Stirn bohrt!

Fazit: Ein kurzer Blick auf das frühe Schaffen des Timo Rose, nicht essentiell aber lustig und vergnüglich. *** R. Maier

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DÄMONENBRUT - INSEL DER DÄMONEN II (ANDREAS BETHMANN'S INSEL DER DÄMONEN II, DEMON TERROR)

Darsteller: Katja Bienert, Thomas Riehn, Anja Gebel, Carsten Ruthmann, Marion Ley, Chrisz Meier, Petra Quednau, Andreas Schnaas, Andreas Bethmann; Regie: Andreas Bethmann; D 2001; Produzent: André de Palma (Andreas Bethmann); Drehbuch: Andreas Bethmann; Kamera: Frank Bertmann; F/X: Andreas Bethmann, Markus laibacher, Hendrik Lüttke; Schnitt: Andreas Bethmann; Musik: Ernst Ellert, Kiam; Laufzeit: 129:50 min. (Unrated Videofassung); Vertrieb: X-Rated Kult Video

Lange blieb es still um den Meister aus Braunschweig, doch nun trumpft er wieder auf. Mit seinem ANDREAS BETHMANN'S DER TODESENGEL begab er sich ja schon in die Gefilde des Erotik-Splatters und mit seinem neuen Werk setzt er diese Marke in der deutschen Independent-Landschaft noch ein Stückchen höher. Im Vodergrund steht wieder einmal die alte Dämoneninsel, die neue Opfer sucht. Zum einen, wird ein Militärfrachtschiff einfach in die Hölle gezogen und nur Mike, der erste Offizier und seine Freundin Maria finden sich auf der Insel wieder und zum anderen gibt es da das Bankräubertrio Ricardo, Antonio und Magdalena, die sich mit einer Geisel und ihrer Beute auch auf die Insel absetzen. Bald schon tauchen die ersten Dämonen wieder auf, die diesmal auch Frauen mit Dämonententakeln schänden und sogar eine Wiedergeburt auf dem Festland planen. Als die Dämonen schon fast die Überhand gewonnen haben, wird ein Elitetrupp der Bundeswehr auf der Insel abgesetzt. Das Finale kann beginnen.

Zuerst möchte man es gar nicht glauben, daß dies ein neuer Film von Andreas Bethmann sein soll. Die CGI-Effekte des Transportschiffes auf mondbeschienener See, sind zwar als solche erkennbar, aber sehr gut gemacht, genauso wie die unsichtbare Wand die, die Insel umgibt. Die Darsteller, besonders Ricardo und Antonio sind sehr gut besetzt und tragen sehr viel dazu bei, den Film in Schwung zu halten. Aber auch Katja Bienert merkt man ihre Erfahrung in Mimik und Gestik an. Zu Anfang haben wir sogar eine "neue Laura Gemser" die auf dem Schiff masturbierend, von einem dämonischen Tentakel geholt wird. Schwüle Erotik von schönen Mädchen und blutige Gewalt durchziehen in "Amato-like"-Nahaufnahmen diesen Film. Leider fallen diesmal die faustgroßen Löcher im vorhersehbaren Plot sehr ärgerlich ins Gewicht. Wieso greifen die Dämonen den Frachter an? Wieso nehmen sie von einem Pärchen auf dem Festland Besitz? Wieso flieht der erste Offizier von einem Militärfrachtschiff mit einem kleinen aufblasbaren Gummiboot aus dem Supermarkt? Wieso ist das Baby einwandfrei als Plastikpuppe zu erkennen? Wer darüber hinwegsehen kann, wird mit wunderbaren Aufnahmen entlohnt wie eine nackte Schwimmerin von einem Hai gefressen wird, oder das Duo Antonio und Ricardo sich durch die Dämonen metzeln. Auch die Höllenaufnahmen der geschändeten Frauen sehen wie ein fleischgewordenes URITSUKIDOJI III-Remake aus und grenzen hart an Splatter-Pornographie. Die Typen im gesamten Film denken entweder nur ans Töten, oder ans Fi.... was natürlich auch tiefgreifende Dialoge von vornherein ausschließt. Ich mag mich den reißerischen Worten der M P+W GmbH nicht ganz anschließen. Die knisternde Atmosphäre ist wohl eher auf die Erotik als auf den Spannungsbogen und den Thrill zu sehen. Im direkten Vergleich zu Timo Rose neuen MIDNIGHT'S CALLING ist Rose blutiger, aber dieser hier heißer, kranken aber noch an den gleichen Fehlern im Plot.

Fazit: Die ungeschnittene Porno-Splatter-Fassung zeigt zwar keine Penetration, aber Blut, Titten und Gewalt mit guten Darstellern, aber auch einigen Durchhängern. **** R. Maier

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MIDNIGHT'S CALLING

Darsteller: Yazid Benfeghoul, Andreas Schnaas, Erich Amerkamp, Ricky Goldberg, Jens Massmann, Timo Rose, Oliver Krekel, Mirco Wallraf, Karsten Löwe; Regie: Timo Rose; D 2000; Produzent: Fleslight; Drehbuch: Timo Rose; Kamera: Timo Rose, Yazid Benfeghoul; Schnitt: Timo Rose; F/X: Yazid Benfeghoul, Timo Rose; Laufzeit: 78.16 min. (dt. Pressefassung); Verleih: Soi Film Entertainment

In einem kleinen Dorf namens Midnight's Creek läuft ein Genexperiment schief und die Zombies übernehmen die Macht. Eine Spezialeinheit von Söldnern wird mit unzureichenden Informationen, unter einem Vorwand in das Gebiet geschickt und versuchen verzweifelt dem Auslöser dieser Zombie-Welle auf die Spur zu kommen. Doch die Wissenschaftler basteln immer weiter an ihrem Experiment und züchten schon eine zweite Staffel von "Übermenschen" heran. Ein erbitterter Kampf der Söldner gegen eine Übermacht an Zombies beginnt.

Die Story ist einfach gehalten und dient in erster Linie als Vorwand für viele Schlachtszenen. Die Besetzung liest sich dabei wie ein Who-is-Who der deutschen Independent-Szene. Die Hauptdarsteller geben ihr Bestes und verkörpern ihre Rollen sehr charismatisch, allen voran Andreas Schnaas und Yazid Benfeghoul, die hier wirklich überraschen können. Die Splattereffekt-Palette reicht vom Durchschnitt einer Independent-Produktion bis hin zu professionellen Blut und Trickeffekten. Auch die Sets sind teilweise sehr gut ausgesucht, aber das Labor der Mad-Scientists liegt in einem Wäschekeller, in dem die Leinen noch an der Decke hängen. So schwankt der Film zwischen wunderbaren Einstellungen und Tricks, bis hin zu wirklich unfreiwilliger Komik ständig hin und her. Yazid, der den Söldner Andre verkörpert, ist z.B. ein Kampfsportexperte und hat einen IQ von 186, schreit aber schon beim ersten Angriff eines Zombies um Hilfe und kann sich nicht wehren. Einige Szenen sind sehr spannungsgeladen inszeniert und es wäre ein absolut genialer Film wenn man diese Spannung durchgehend umgesetzt hätte. Durch die hohe Qualität einiger Szenen fallen natürlich die Fehler und Durchhänger viel schwerer ins Gewicht, dennoch ist der Film eher positiv überraschend und keineswegs ärgerlich. Man entwickelt sich immer weiter, obwohl hier das Blutbad im Vordergrund steht.

Fazit: Beachtlicher Film mit guten charismatischen Darstellern, markigen Sprüchen, viel Gore und Splatter, aber auch einigen Durchhängern, wobei das Positive überwiegt.   **** R. Maier

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CRINOLINE HEAD

Darsteller: Richard Abott, Tommy Faircloth, Billie Fontanez, David Garone, Brian Kelly, Steven Lee, Tracey Powlas, Cathy Slaminko, Liz Taheri; Regie: Tommy Faircloth; USA 1995; Produzent: Tommy Faircloth, Robert Hall; Drehbuch: Tommy Faircloth; Kamera: Beau Chapell; Schnitt: Tommy Faircloth; Musik: Michael Borwegen; Laufzeit: 80:45 min. (Unrated US-Videofassung (NTSC)); Verleih: Horse Creek Produktions

Ein paar Studenten machen sich ein schönes Wochenende und fahren zu einer Hütte an einem See. Dort schütten sie sich erst einmal so richtig zu und am nächsten Morgen, als die Luft ein wenig raus ist, erzählt Paul eine gruselige Geschichte über diese Hütte. Es hätte einmal eine Frau mit ihrem kleinen Sohn hier gelebt und als sie eines Tages starb, lebte der Sohn mit seiner toten Mutter weiterhin in dieser Hütte. Nach einem halben Jahr begannen sich aber die Dorfbewohner zu wundern und schauten nach der Frau. Da fanden sie den kleinen Jungen unversehrt in der Hütte und aus Ermangelung an Eßbaren hatte er seine eigene Mutter halb aufgefressen. Natürlich kam er in eine Irrenanstalt, aber vor 6 Jahren konnte er fliehen und niemand weiß wo er steckt. Um die Geschichte zu untermauern zeigt Jack auch einen Zeitungsausschnitt. Von da an beginnt eine unheimliche Mordserie. Entweder hat Paul mit seiner Geschichte den irren Sohn erzürnt, oder er hat ihn erst heraufbeschworen.

Das Debut von Tommy Faircloth (GENERATION AX) ist handwerklich sauber aufgezogen. Für einen Independentfilm sogar überdurchschnittlich sauber. Am besten überzeugen die männlichen Charaktere, während die Frauen alle ein bißchen debil dargestellt sind. Eine der Frauen nervt schon von der ersten Szene an, mit ihrem überzogenen schauspielerischen Antileistungen. Die Morde sind kein Gemetzel und gliedern sich fließend und bedächtig in die karge Handlung ein. So richtig in Fahrt mag der gesamte Film nicht kommen, denn es dauert schon eine halbe Stunde Filmzeit bis der Haufen Jugendlicher überhaupt im Haus ankommt. Von Terror, Panik und Verfolgung fehlt dem Film jede Spur. Manche werden sich jetzt fragen wieso wir einen etwas älteren Film gerade jetzt besprechen und die Auflösung ist ganz einfach. Zur Zeit ist es noch nicht sicher, aber es könnte durchaus sein, das dieser Film demnächst in deutsch aufgelegt wird. Wegen Schnittauflagen braucht man sich hier keine Sorgen zu machen.

Fazit: Lauwarmer Slasher ohne Blut und Terror. Jason ist besser. ***  Ralf Maier

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